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Schwergewicht für die Tour de Murg

Radwandern im Murgtal von Freudenstadt bis Rastatt: Die so genannte Tour de Murg ist eine beliebte 64 Kilometer lange Fahrradstrecke im nördlichen Schwarzwald. Während die Radler überwiegend ausgewiesene separate Fahrrad- und Wirtschaftswege oder ruhige Gemeinde- und Kreisstraßen nutzen können, verlaufen rund 700 Meter der Strecke immer noch auf der vielbefahrenen Bundesstraße B 462. Aus Gründen der Verkehrssicherheit soll diese Lücke nun geschlossen werden. Mit der Errichtung des neuen Radwegs beauftragte das Regierungspräsidium Karlsruhe das Bauunternehmen GRÖTZ aus Gaggenau, das für das Projekt einen CAT 336 F von Zeppelin Rental anmietete.

Das Herzstück der zu errichtenden sicheren Radwegverbindung zwischen Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau stellt ein neues Brückenbauwerk dar. Die Schrägseilkonstruktion mit S-förmigem Grundriss, einer Breite von vier Metern und einer Spannweite von 55 Metern soll die Murg frei queren. Abgespannt wird sie an zwei Pylonen, die in der Murg gründen. Doch bevor die Stahlbrücke eingehoben werden kann, sind zahlreiche vorbereitende Arbeiten erforderlich. 

So errichtete die GRÖTZ Bauunternehmung eine provisorische Baustraße, die am und im Flussbett der Murg verläuft. Für diese Arbeiten kam über einen Zeitraum von etwa acht Wochen ein Kettenbagger CAT 336 F mit Felstieflöffel und Greifer aus dem Mietpark von Zeppelin Rental zum Einsatz. „Damit die Maschine sicher am und im Wasser arbeiten und unser Kunde die Vorgaben des Bauherrn erfüllen konnte, haben unsere Techniker Bagger und Greifer mit Bio-Öl ausgestattet“, erklärt Vertriebsrepräsentant Lars Huber von Zeppelin Rental, der das Projekt betreut. Bei der Umrüstung wird die Hydrauliköl-Anlage gründlich entleert und gespült, denn Bio- und Mineralöl dürfen nicht gemischt werden. Auch Schläuche und Dichtungen prüft Zeppelin Rental in diesem Zusammenhang ganz genau. Bio-Hydraulikflüssigkeiten sind schnell biologisch abbaubar und im Fall einer Havarie nicht toxisch für Lebewesen im Wasser.   

Die provisorische Baustraße in der Murg verläuft von der Baustelleneinrichtungsfläche, die sich auf dem Parkplatz einer nordwestlich an der B 462 gelegenen Firma befindet, bis zur Höhe eines Brückenwiderlagers. Sie hat eine Länge von etwa 200 bis 250 Metern. Vor Ort tätig ist die GRÖTZ Bauunternehmung bereits seit Mitte Februar dieses Jahres. Mitte März lieferte Zeppelin Rental dann den 37-Tonnen-Bagger an. „Wir wollten zwingend eine Maschine des Herstellers Caterpillar und hatten vom Auftraggeber die Bioöl-Vorgabe“, erzählt Polier Fredi Knörr von der GRÖTZ Bauunternehmung. „Bei Zeppelin Rental war ein Bagger in der gewünschten Größenordnung mit den benötigten Anbauteilen und biologisch abbaubaren Hydraulikflüssigkeiten verfügbar.“

Zum Schutz der Umwelt gehen Fredi Knörr und sein Team vor Ort äußerst sorgfältig vor. Aufgrund eines angrenzenden Flora-Fauna-Habitat-Gebiets konnte die Baustraße, die die Logistik für den Brückenbau überhaupt erst ermöglicht und auch als Standfläche für die Bohrgeräte zur Brückengründung dient, nur im Fluss verlaufen. Das Zeitfenster für den Bau der Baustraße bestimmte ebenfalls die Natur. „Ein späterer Beginn als Mitte März war nicht möglich, um das Ablaichen der im Fluss lebenden artengeschützten Neunaugen nicht zu gefährden“, berichtet Fredi Knörr. Sämtliche Fische wurden deshalb vor dem Baustart mit einem Elektronetz abgefischt und an einer anderen Stelle wieder in den Fluss entlassen.

Der gewählte Bauzeitpunkt zum Schutz der Lebewesen stellte allerdings auch eine Herausforderung dar: So führte die Murg Mitte März Hochwasser. Die vorgegebene Höhe der Baustraße lag allerdings bei 60 Zentimetern über dem mittleren Wasserstand. Dies hatte zur Folge, dass die Oberkante der Baustraße im Bauzeitraum 20 Zentimeter unter der Wasseroberfläche lag und praktisch unter Wasser errichtet werden musste.

Der CAT 336 F verrichtete während der gesamten Bauzeit gute Dienste. So wurden seine große Tragkraft und seine maximale Auslegerlänge benötigt, um zwei Tonnen schwere Steine als Strömungsablenker sowie große Blocksteine für die Sicherung der Baustraße mit dem Greifer in der Murg abzulegen. Das Material für die Baustraße kam aus einem nahegelegenen Steinbruch. Es durfte lediglich regionales Granitgestein verwendet werden, da das im Kalkstein enthaltene Sulfat die Flora und Fauna im Fluss gestört hätte. Die Schüttung der Baustraße besteht aus Granitstein mit 20 bis 60 Zentimetern Kantenlänge, abgestuft gefolgt von 0/200 und 0/56 Gestein. Den Schluss bildete 0/45 Schotter. Insgesamt baut GRÖTZ 12.000 bis 15.000 Tonnen Steinmaterial ein.

Nach der Fertigstellung der Brücke wird die Baustraße zurückgebaut – voraussichtlich wieder mit einem CAT 336 F von Zeppelin Rental. Die geplante Gesamtbauzeit beträgt rund 18 Monate. 

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